Der Paralympicssieger gewinnt die ersten Weltcup-Rennen im Einzelzeitfahren sowohl in Italien als auch in Belgien.
Sparkassen-Rennfahrer Michael Teuber ist heuer etwas später als in den letzten Jahren in die Rad-Saison eingestiegen - statt Radtraining stand bis Mitte Februar die Vorberbereitung für die Besteigung des 6.300 Meter hohen Chimborazo in Ecuador auf dem Programm des Ausdauerspezialisten. Doch der Trainingsrückstand war nach 4 Trainingslagern auf Mallorca und Gran Canaria bald aufgeholt, zumal Teubers Ausdauerwerte nach Höhenluft und Wandertraining ohnehin auf einem hohen Level waren.
Bei ersten Weltcup-Event in Maniago/Italien (12.-14.5.) konnte Teuber dann bereits eine sehr starke Leistung zeigen und gewann das kurze Einzelzeitfahren über 11,4 Kilometer mit einem Schnitt von 41,25 Km/h und einer Zeit von 16:35 Minuten mit 27 Sekunden Vorsprung vor Erich Winkler aus Geisenhausen und dem Italiener Giancarlo Masini. Das Straßenrennen über 71 Kilometer beendete der Sparkassen-Rennfahrer in der Spitzengruppe auf Platz vier, ein Ausbremsmanöver eines überrundeten Fahrers verhinderte eine weitere Podiumsplatzierung des Paralympicssiegers.
Michael Teuber rast beim ersten Weltcup-Zeitfahren in Maniago/ITA im Trikot des Weltmeisters zum Sieg. Foto: UCI/Twitter
Auch bei der zweiten Station des Paracycling-Weltcups in Oostende/Belgien startete Teuber mit einem Sieg im Zeitfahren - diesmal ging es über brettelebene 15,8 Kilometer an der windausgesetzen Atlantikküste entlang. Teuber gewann deutlicher als in Italien, diesmal in einer Zeit von exakt 24 Minuten und einem Vorsprung von 45 Sekunden auf Masini und 52 Sekunden vor Winkler. Der Schnitt im Sturm-Rennen betrug 39,5 Km/h. Das Strassenrennen wurde im großen, knapp 60-köpfigen Feld der Klassen C1 bis C3 ausgetragen, jedoch mit getrennten Wertungen. Teuber wurde beim schnellen Start im winkligen Stadtkurs abgehängt, schaffte aber in einer furiosen Aufholjagdt den Anschluss an die Spitzengruppe der C1-Fahrer. Im Zielsprint nach 64 Kilometern unterlag Teuber dann nur dem Berliner Straßenweltmeister Pierre Senska.
Nach 4 von 6 Weltcup-Rennen hat Sparkassen-Rennfahrer Michael Teuber auch das Trikot des Weltcup-Führenden erobert.
Teuber zum Saisonauftakt: „Ein toller Saisonstart, ich habe mit den zwei Siegen direkt an den großen Erfolg in Rio angeknüpft und gleichzeitig die Qualifikationskriterien für die WM bestmöglich erfüllt. Mein Vorbereitungs-Programm war heuer etwas straffer, aber sehr effizient, so dass ich in einer sehr guten Form antreten konnte. Mit einer guten Leistung beim Weltcupfinale in Emmen/Niederlande kann ich den Gesamtweltcup gewinnen. Mein wichtigstes Saisonziel ist jedoch eine Medaille bei der WM - am besten Gold im Zeitfahren."
v.l. Erich Winkler, Michael Teuber, Giancarlo Masini. Foto: Christian Teuber