Paracycler zeigen sich bei der Bayernrundfahrt bereits in Top-Form
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- Erstellt: Sonntag, 17. Mai 2015 09:52
Am vergangenen Samstag stand in Haßfurt bei der Bayernrundfahrt, dem größten Profi-Etappenrennen Deutschlands, das Einzelzeitfahren über 26,1 Kilometer auf dem Programm und auch die Paracycler waren traditionell wieder am Start.
Mit Denise Schindler und Michael Teuber gingen die Siege an die Favoriten. Rund 20 Minuten bevor der erste Profi auf die Strecke des 26 Kilometer langen Zeitfahrens in Haßfurt ging, starteten insgesamt neun Paracycler im Faktorsystem, welches unterschiedliche Handicaps vergleichbar macht.
Denise Schindler verwies bei den Damen mit einer faktorisierten Zeit von 41:12 Minuten die amtierende Deutsche Meisterin Kerstin Brachtendorf auf Rang zwei. Platz drei belegte Yvonne Marzinke.
Bei den Männern dominierte der vierfache Paralympics-Sieger Michael Teuber. Der Sparkassen-Rennfahrer absolvierte den Kurs in einer Faktor-Zeit von 33:11 Minuten und setzte auch die absolute Tagesbestzeit bei den Paracyclern. Auf Rang zwei folgte Erich Winkler, Kurt Lallinger sicherte sich den dritten Platz.
Interessant ist bei dieser Gelegenheit der Vergleich mit den Profis: der 27-jährige Sieger Alex Dowsett, mehrfacher britischer Meister im Einzelzeitfahren und Bahn-Stundenweltrekordler, durchfuhr den Kurs in 31:33 Minuten mit einem Schnitt von knapp 50 km/h. Er fuhr damit 10 km/h schneller als der 20 Jahre ältere Teuber, der eine nicht-faktorisierte Zeit von 39:30 Minuten erzielte.
Teuber ist nach einem Autounfall im Jahr 1987 von der Hüfte abwärts inkomplett querschnittgelähmt und verwendet Carbon-Orthesen zur Stabilisierung seiner komplett gelähmten Unterschenkel.
Michael Teuber zum Rennen: "Es macht richtig Spaß, bei der Bayernrundfahrt zu fahren, wir sind gut integriert und das Publikum ist großartig. Ich bin das Rennen aus dem Training heraus gefahren und dafür lief es wirklich sehr gut. Die intensiveren Einheiten der letzten Wochen zeigen Wirkung, so daß ich mich für Deutsche Meisterschaften am kommenden Wochenende und für mein internationales Comeback bei ersten Weltcup Anfang Juni bereit fühle. Den Vergleich mit den jungen Profis finde ich immer interessant - da hast Du teilweise selbst schon 70 Sachen drauf - und die besten Zeitfahrer fahren nochmal 10 km/h schneller."