Michael Teuber und Martina Navratilova sind bereit für den Kilimandjaro

Am 3. Dezember wird Michael Teuber als deutscher Botschafter der Laureus Stiftung gemeinsam mit Laureus Mitglied Martina Navratilova und 16 Gast-Bergsteigern, die jeweils rund 5000 EUR gespendet haben, um dabei sein zu können, nach Nairobi/Kenia aufbrechen. Dort werden Navratilova, Teuber und weitere Laureus Mitglieder bei dem von Laureus unterstützten MYSA Projekt in den Slums von Nairobi einen Tag mit Kindern und Jugendlichen verbringen. Danach wird die Gruppe nach Tansania weiterreisen und den Kilimandjaro besteigen.

Martina Navratilova ist eine Legende des Tennissports und Mitglied der Laureus Academy. In Ihrer großartigen Karriere hat sie allein im Einzel 167 WTA-Turniere, darunter 18 Grand Slams, gewonnen. Ihre 9 Wimbledonsiege sind bis heute unerreicht. Anfang 2010 erfuhr sie von Ihrer Krebserkrankung und ging damit an die Öffentlichkeit. Sie hat alle Therapien durchgestanden, ist nun zum Ende des Jahres 2010 krebsfrei und will den Kilimandjaro trotzdem besteigen.
Dazu meinte sie trocken: „Klettern ist Bestandteil der zugelassenen Behandlung im Kampf gegen den Krebs. Ich habe mich Anfang des Jahres für die Besteigung des Kilimandscharo für die Laureus Sport for Good Foundation entschieden. Unabhängig von dem, was geschehen ist, geht es mir heute gesundheitlich gut und ich bin fest entschlossen, den Gipfel zu erreichen und Spendengelder für Laureus zu sammeln. Ich hoffe, viele Menschen werden mich durch ihre Spenden an www.laureus.com unterstützen."

Michael Teuber hat sich nach einem schweren Autounfall mit eisernem Willen aus dem Rollstuhl gekämpft und danach eine nahezu beispiellose Sport-Karriere hingelegt: Er ist mit drei Paralympics-Siegen und 14 Weltmeistertiteln der erfolgreichste aktive Paracycler und seit 2005 Laureus Botschafter. In den vergangenen Wochen hat sich Teuber voll auf die Kilimandjaro-Besteigung konzentriert: In seinem Training hat der Paralympicssieger nach Abschluss der Rad-Saison im Oktober fast alle Münchner Hausberge bestiegen und so über 15.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg gesammelt. Teuber wähnt sich nun fit für die Besteigung des fast 6000m hohen Vulkanriesen in Ostafrika, obwohl er wegen seines Handicaps mit mehr Problemen als alle anderen rechnen muss. Auch die gefürchtete Höhenkrankheit, die jeden Bergsteiger unabhängig von seinem Trainingszustand treffen kann, ist am Kilimandjaro ein unkalkulierbares Risiko.
Michael Teuber: "Die Besteigung des Kili ist ein lange gehegter Traum. Ich habe viel trainiert und werde kämpfen, um diesen Traum nun wahr werden zu lassen. Das einzige, was mich vom Erreichen des Gipfels abhalten kann, ist die gefürchtete Höhenkrankheit oder ein Unwetter! Verbunden mit dem Laureus-Projektbesuch und der Generierung von Spenden für die Laureus-Sportprojekte wird eine richtig runde Aktion daraus: Das Geld wird in den von Laureus geförderten Projekten mit Fokus auf Sport eingesetzt. Darüber hinaus möchten wir den Kindern, die sich oft in Situationen ohne Perspektive befinden, zeigen, dass mit Mut, Willen und Durchhaltevermögen - den Eigenschaften von Sportlern - auch nahezu Unmögliches geschafft werden kann. So können wir mit unserem Einsatz einen echten Unterschied für die Kinder erzielen!"

Unsere Botschaft: Martina Navratilova und Michael Teuber zeigen mit Ihren persönlichen Hintergründen und symbolisch mit der Kilimandjaro-Besteigung, dass mit Sportler-Eigenschaften wie Mut, Willen, Disziplin und Durchhaltevermögen auch unmöglich erscheinendes erreicht werden kann. Das soll vor allem für perspektivlose Kinder und Jugendliche in sozialen Brennpunkten Vorbild und Motivation sein. Gleichzeitig setzen die von der Laureus Stiftung geförderten sozialen Projekte genau dort an: Kinder und Jugendliche sollen im Rahmen von Sportprojekten wieder Selbstbewusstsein und Zukunftsperspektiven erlangen, wichtige soziale Fähigkeiten erlernen und von Gefahren wie Drogen und Kriminalität ferngehalten werden.

Vor der Expedition werden Michael Teuber und Martina Navratilova das von Laureus unterstützte Projekt Mathare Youth Sports Association (MYSA) in Nairobi besuchen, in das ein Teil der Spendengelder, die während der Besteigung des Kilimandscharo gesammelt werden, fließen soll.
Dieses Projekt in einem der größten und ärmsten Slums von Nairobi, in dem HIV/AIDS und andere Krankheiten verbreitet sind, war Vorreiter bei der Idee, Fußball als Mittel einzusetzen, um den Zusammenhalt und die Selbstachtung der jungen Menschen vor Ort zu fördern.
Jedes Jahr organisiert die MYSA mehrere tausend Fußballspiele für ca. 20.000 junge Menschen, die in mehr als 1.000 Teams spielen. Der Erfolg bemisst sich nicht nur nach den in den Spielen erzielten Toren, sondern nach der Arbeit der jungen Menschen, die in den Slums Säuberungsarbeiten vornehmen. Die MYSA wird bereits seit dem Jahr 2000 von Laureus unterstützt und wurde wegen ihrer Arbeit zweimal für den Nobelpreis nominiert.

Der Kilimandjaro ist mit fast 6000m Höhe der höchste freistehende Berg der Erde und der höchste Berg Afrikas. Im Norden Tansanias erhebt sich aus der flachen ostafrikanischen Hochebene der mächtige, von Gletschern bedeckte Gebirgsstock dieses „Königs der afrikanischen Berge". Im Zentrum des Massivs erhebt sich der Kegel des Kibo mit dem „Uhuru Peak", übersetzt des „Freiheits-Gipfels", mit genau 5895 Metern Höhe. Der Riesenvulkan ist nicht nur das Wahrzeichen Ostafrikas, sondern das stolze Symbol des ganzen afrikanischen Kontinents. Schon der Name des oft wolkenverhüllten Berges klingt geheimnisvoll und für die zu seinen Füßen lebenden Menschen hat er eine große spirituelle Bedeutung, sie nennen ihn ehrfürchtig „Kilima-njaro"-„Haus Gottes". Für ungläubiges Kopfschütteln sorgten die Berichte der ersten Europäer, die den gewaltigen schneebedeckten Berg nahe des Äquators zu Gesicht bekamen und diese Kunde vor 150 Jahren in die Heimat trugen. Das in den heißen, tropischen Regionen Gletscher existieren, galt damals unter Wissenschaftlern schlicht als undenkbar. Für viele Menschen wurde der Berg durch die 1936 von Ernest Hemingway veröffentlichte Kurzgeschichte „Schnee auf dem Kilimandjaro" zum Traum. So entstand der Mythos vom „weißen Dach Afrikas".

Die Besteigung dauert sieben Tage, vom 6. - 12. Dezember. Die Expedition steigt über die Rongai Route auf. Die Route beginnt am Gate des Nationalparks auf 1900m Höhe und führt dann durch einem Bergwald und später zu Moorlandschaften auf und wird dann über hügeliges Gelände steiler. Es sind einige steile Grashänge zu überwinden, bevor die Teilnehmer jenseits der 4000 Höhenmeter-Marke die Vegetation hinter sich lassen. Der nächste Abschnitt ist eine fünf Kilometer breite, mondartige Wüstenlandschaft.
Die Route zum Gipfel wird über steile Geröllfelder mit lockerem Gestein fortgesetzt und die bis auf gut 5000 Meter herunterreichenden Gletscher des "Kili" kommen ins Blickfeld der Bergsteiger. Sobald die Expedition den Kraterrand in 5700 Metern Höhe erreicht hat, ist der weitere Anstieg zum Gipfel weniger steil, allerdings ist spätestens ab dieser Stelle mit Eis und Schnee in der Aufstiegsroute zu rechnen.

Laureus ist eine weltweite Bewegung zu Ehren des Sports und seiner positiven, Menschen verbindenden Wirkung und setzt sich aus folgenden drei Kernelementen zusammen: der Laureus World Sports Academy (die Akademie der Sportlegenden), den Laureus World Sports Awards (dem "Sport-Oskar") und der Laureus Sport for Good Foundation (dem karitativen Arm von Laureus). Gemeinsam würdigen diese drei Einrichtungen nicht nur sportliche Spitzenleistungen, sondern nutzen die Macht des Sports auch, um gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.
Die Stiftung wurde eingerichtet, um den Sport als Mittel für soziale Veränderungen zu fördern und sich im Rahmen eines weltumspannenden Programms sozialen Herausforderungen zu stellen. Diese Initiativen, bei denen der Sport im Mittelpunkt steht, sollen zur Entwicklung von Gemeinschaften und Gemeinden beitragen. Seit seiner Gründung konnte Laureus mehr als ? 35 Millionen für Projekte aufbringen, die das Leben von mehr als einer Million jungen Menschen verbessert haben. Die Stiftung widmet sich vor allem Problemen der heutigen Jugend - darunter Armut, soziale Ausgrenzung, Waffengewalt, Gang-Bildung und Diskriminierung.
Der Schirmherr von Laureus ist Nelson Mandela. Bei der ersten Verleihung der Laureus World Sports Awards im Jahr 2000 sagte Präsident Mandela: "Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen auf eine Art und Weise zu vereinen, wie es nur Weniges vermag. Sport kann Hoffnung wecken, wo zuvor nichts als Verzweiflung war." Diese Aussage hat sich zur Philosophie von Laureus - zur treibenden Kraft hinter unseren Aktivitäten - entwickelt.